2012
05. Januar 2012 - DAS 2. NETZWERKTREFFEN:
Beim zweiten Netzwerktreffen in der MAUS vergrößerte sich die Runde. Neu waren Vereine GÖRLITZ 21, ADRENALIN e. V., MEETING POINT MUSIK MESSIAEN, das BOHNE HAUS, die MOKJA (Mobile Kinder- & Jugendarbeit) und der JUGENDRING OBERLAUSITZ. Thema Nummer Eins war das Jugendkultur Zentrum BASTA, welches durch eine Unterschriftensammlung der Anwohner und einen Zeitungsartikel am 22.11.2011 wegen Ruhestörung massiv unter Druck geraten war. Hinzu kam, dass der damalige Oberbürgermeister Joachim Paulick sich mit den Einwohnern, der Bauaufsicht, dem Jugendamt, dem Ordnungsamt und der Polizei getroffen hatte. Dazu wurden allerdings nicht der zuständige Jugend-Bürgermeister Herr Dr. Wieler und die Mitglieder vom Basta eingeladen. Dies hat aus unserer Sicht wieder mal bewiesen, dass man junge Görlitzer mit ihrer ehrenamtlichen und 17 Jahre andauernder Arbeit ausschließt und sie zusätzlich noch entmündigt und entwürdigt. „MAN WOLLTE EIN ZEICHEN SETZEN“. Im Mittelpunkt sollte nicht der BASTA-Vorfall stehen, sondern Probleme junger Görlitzer im Allgemeinen. Dafür sollte die öffentliche Stadtratssitzung am 26.01.2012 genutzt werden.
26. Januar 2012 - FLASH THE MOB:
Durch Mundpropaganda und das Anschreiben einzelner Mitglieder der Facebookgruppe „AUFBRUCH DER GÖRLITZER JUGEND“ versammelten sich ca. 120 junge Görlitzer auf der Rosenstraße. Es war von Studenten, Vertreter vieler Vereine und Initiativen bis hin zu jungen Schülern alles vertreten. Um 16 Uhr ging es los. Mit verklebtem Mund und einen Zettel mit der Aufschrift „NOCH SIND WIR DA!“ ging es in Richtung Rathaus. Die Spannung auf dem Weg zum Saal der Stadtratssitzung war unbeschreiblich. Der Zeitpunkt war perfekt. Die Sitzung hatte noch nicht begonnen, aber der Stadtrat selbst war schon vollständig anwesend. Die Tür ging auf und die jungen Menschen nahmen teilweise auf den Sitzen der Stadträte Platz. Es setze sich sogar jemand auf den Platz vom Herrn Oberbürgermeister. Statt die jungen Menschen zu begrüßen, drohte OB Joachim Paulick sofort damit, den Saal räumen zulassen. Ein anderer Stadtratsvertreter sagte, dass er sich freue zu sehen, dass es noch so viele junge Görlitzer gibt. Unter den Beifall des gesamten Stadtrats verließen die 120 jungen Menschen nach 5 Minuten den Saal. Einzig und allein der Oberbürgermeister Paulick ließ die Polizei rufen. Diese wartete mit der Kontrolle von Personalien auf die Menge.
Das daraus resultierende Echo war groß. ERTV strahlte die Stadtratssitzung live im Fernsehen und im Internet aus. Bereits eine Stunde nach dem Flashmob, diskutierte der Stadtrat darüber. Auch die Zeitung und das Radio berichteten darüber. Sowohl der Flashmob als auch das Verhalten des OBs Joachim Paulick waren noch Wochen später Gesprächsthema Nummer 1 in Görlitz.