Kaum etwas erregt die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Schutzsuchenden Deutschland aufnehmen sollte. Das Buch „Blumen und Brandsätze. Eine deutsche Geschichte, 1989-2023" von Klaus Neumann wirft ein Schlaglicht auf Aushandlungsprozesse um die Unterbringung von DDR-Übersiedler*innen, Asylsuchenden, Aussiedler*innen und Kriegsflüchtlingen. Die Fallbeispiele aus Hamburg und Sachsen bilden eine große Bandbreite lokaler Reaktionen ab. Sie zeigen wie sehr diese Aushandlungsprozesse verquickt waren mit Debatten über Rassismus und Rechtsextremismus, demokratische Teilhabe sowie west- und ostdeutsche Identitäten.
Mit seiner Geschichte der letzten 35 Jahre will Klaus Neumann eine neue unaufgeregte und fundierte Diskussion anstoßen über den Umgang mit Schutzsuchenden, Flucht und Migration.
Lesung und Gespräch mit dem Autor finden am Donnerstag, den 23.5., um 19 Uhr im Lüders statt.
Zum Autor:
Klaus Neumann ist Historiker und Kulturwissenschaftler. Er war lange Zeit als Professor für Geschichte in Melbourne tätig und arbeitet seit 2018 für die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Neumann ist Autor mehrerer preisgekrönter Bücher über Asyl- und Flüchtlingspolitik in Australien und widmet sich in seinem neuesten Buch der Thematik in Deutschland.