Hast du schon mal versucht die Partys fürs Wochenende abzuchecken, ohne dabei deine Augen zu benutzen? Kannst du dir ein Konzert oder eine Diskussionsrunde vorstellen, ohne etwas zu hören? Wie ist es, mit einem Rollstuhl ohne Hilfe auf eine Veranstaltung zu gelangen? Oder wenn niemand sehen kann, dass du dich bei Lärm, Menschenmengen oder schnellen Lichtwechseln auf Partys nicht gut fühlst?
Wir stellen uns den Alltag von Menschen mit Inklusionsbedarf ziemlich kompliziert, zeitaufwendig und nervenaufreibend vor. Und genau das ist der Punkt! Wir stellen es uns nur vor, ohne die Perspektive von Betroffenen zu kennen. Wir können nicht alle Barrieren selbst erkennen und wissen nicht, wo und wie wir anfangen sollen, um etwas zu verändern. Aber damit ist jetzt Schluss damit!
Unsere Wahrnehmung, unsere Räumlichkeiten, unsere Sprache, unsere Öffentlichkeitsarbeit – überall hier haben wir noch Baustellen im Hinblick auf Barrierefreiheit. Und damit wir diese endlich nachhaltig und systematisch angehen können, werden wir in diesem Jahr von der Servicestelle für Inklusion des Landesverbandes Soziokultur begleitet. Mit viel Erfahrung und einem Koffer voller Wissen zum Thema Inklusion unterstützen sie uns tatkräftig: Mit Seminaren und Weiterbildungen für uns als Team, dem nötigen Netzwerk und regelmäßigen Beratungsgesprächen können wir uns dem Thema Stück für Stück nähern.
Aktuell stehen wir noch am Anfang und versuchen einen Überblick zu bekommen: Was brauchen die Menschen hier vor Ort? Was hindert sie daran, unsere Veranstaltungen wahrzunehmen oder uneingeschränkt zu nutzen? Was braucht es, damit Menschen mit Behinderung die RABRYKA als Ort wahrnehmen, an dem sie Ideen umsetzen und die Stadt, die Gesellschaft, die Kulturlandschaft mitgestalten können? Wer kann uns dabei helfen? Gibt es Einrichtungen die schon wertvolle Erfahrungen mit uns teilen können?
Daraus werden wir dann Prioritäten, Machbarkeit und Umsetzungszeiträume ableiten. Dass wir nicht alles auf einmal ändern können, ist uns bewusst, aber Schritt für Schritt möchten wir versuchen die RABRYKA zu einem inklusiven Ort zu machen. Auch das FOKUS Festival 2023 verfolgt mit dem Thema „Doing Diversity“ dieses Ziel und wird uns als Pilotprojekt für eine inklusive Veranstaltung ordentlich auf die Probe stellen.
Diese ganzen Veränderungen sind aber nur möglich, wenn wir auch die Perspektive von Expert:innen aus Erfahrung – also Menschen die sich selbst als behindert identifizieren und wissen, welchen Barrieren sie typischerweise begegnen – einbeziehen. Du kannst aus deine eigenen Perspektive berichten und uns wichtige Hinweise zum Abbau von Barrieren in der RABRYKA geben? Oder du kennst jemanden der:die das könnte? Dann melde dich gerne bei uns! Wir freuen uns über Austausch zu dem Thema. 😊